Eine Infektion bei liegender Knieprothese ist eine Notfallsituation. Dabei kommt es durch Bakterien zu einer Entzündungsreaktion im Kniegelenk, wobei die Symptome Schmerzen, Fieber, Rötung und Schwellung des Gelenkes umfassen. Eine Knieprotheseninfektion muss konsequent behandelt werden. Wir unterscheiden das gelenkerhaltende Verfahren, bei welchem das Knie gespült wird, eitriges Gewebe entfernt wird und das Kunststoff-Polyethylen-Inlay gewechselt wird.
Wenn die Infektion schon zu lange vorliegt, so muss in der Regel die Knieprothese ausgewechselt werden, da die Bakterien schon fest an der Prothese anhaften (sog. Biofilm). Hier muss das infizierte Implantat entfernt werden und es wird eine neue Prothese eingesetzt. Manchmal kann dieses in einer Operation erfolgen (einzeitiger Wechsel), gelegentlich muss aber eine zweizeitige Vorgehensweise gewählt werden (Ausbau der Prothese, Zementspacer, Wiedereinbau der neuen Prothese nach ca. 8 Wochen).
In allen Fällen bei Knieprotheseninfektion ist eine gezielte antibiotische Therapie über mehrere Monate im Anschluss an die Operation erforderlich. Wenn Sie eine Knieprothese haben, ist es wichtig, dass Sie Infektionen wie zum Beispiel Zahnabszesse, Hautinfektionen oder Harnwegsinfektion konsequent behandeln, damit die Bakterien nicht über die Blutbahn zur Knieprothese streuen.